transzendent

transzendent

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tran|szen|dẹnt 〈Adj.〉 die Grenzen der Erfahrung u. des sinnlich Wahrnehmbaren überschreitend; Ggs immanent (2) ● \transzendente Zahl Z., die sich nicht als ganze Zahl, Wurzel od. Bruch ausdrücken lässt, z. B. π [<lat. transcendens, Part. Präs. von transcendere „hinübersteigen“]
Die Buchstabenfolge tran|sz... kann in Fremdwörtern auch trans|z... getrennt werden.

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tran|s|zen|dẹnt <Adj.> [zu lat. transcendens (Gen.: transcendentis), 1. Part. von: transcendere, transzendieren]:
1. (Philos.) die Grenzen der Erfahrung u. der sinnlich erkennbaren Welt überschreitend; übersinnlich, übernatürlich.
2. (Math.) über das Algebraische hinausgehend:
-e Funktionen, Gleichungen.

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transzendẹnt
 
[zu lateinisch transcendere »hinübergehen«],
 
 1) allgemein: übernatürlich, übersinnlich, die Grenzen eines Bereiches überschreitend.
 
 2) Philosophie: Der Gedanke des Transzendenten geht ursprünglich zurück auf Platons Entgegensetzung der unsinnlichen, sich gleich bleibenden Ideen und der sich wandelnden Erscheinungswelt und seine Lehre von der über alles hinausreichenden Idee des Guten; sie wurde in der neuplatonischen Fassung zur Grundlage der philosophischen und theologischen Lehre von der Jenseitigkeit (Transzendenz) Gottes. Sprachlich lassen sich folgende Bedeutungen von transzendent unterscheiden: 1) einen Erfahrungs-, Gegenstands- oder Seinsbereich überschreitend (im höchsten Sinn: das Absolute); 2) in erkenntnistheoretischer Einschränkung die Grenzen des Bewusstseins hinter sich lassend (so bei I. Kant, für den die »Dinge an sich« transzendent und daher unerkennbar sind); 3) Welt und Wirklichkeit im Sinne des Überweltlichen und Übernatürlichen, Übersinnlichen übersteigend; 4) in der Scholastik: jenseits aller speziellen Kategorien und Gattungsbegriffe liegend (Transzendentalien) und bei jedem möglichen Gegenstand als notwendig vorausgesetzt; 5) was im Hinausgehen über die Grenzen der jeweils vermittelten objektiven Weltgegebenheiten zur »Erhellung« gelangt (K. Jaspers) oder im Überstieg über das Seiende im Ganzen als »Hineingehaltensein in das Nichts« existenziell ein Seinsverstehen ermöglicht (M. Heidegger).

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trans|zen|dẹnt <Adj.> [zu lat. transcendens (Gen.: transcendentis), 1. Part. von: transcendere, ↑transzendieren]: 1. (Philos.) die Grenzen der Erfahrung u. der sinnlich erkennbaren Welt überschreitend; übersinnlich, übernatürlich: Die Religion des Fortschritts hat allerdings den -en Heilslehren eines „voraus“: Sie wird ihre totale Pleite noch auf dieser Erde erleben (Gruhl, Planet 218). 2. (Math.) über das Algebraische hinausgehend: -e Funktionen, Gleichungen.

Universal-Lexikon. 2012.

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